Die Rede über die Visionen von ÖVP-Kanzler Karl Nehammer für das Jahr 2030 sei bereits eine echte Enttäuschung gewesen – heute, Montag, folgte aber das nächste Kapitel im ÖVP-geführten Trauerspiel. In einem „Hintergrundgespräch“ gestand Nehammer den anwesenden Journalisten, dass er heute bereits beim Grünen-Chef antanzen musste, um diesem zu versichern, dass man trotz allem bis 2024 zusammenarbeiten wolle. „Mit diesem heutigen Kniefall vor dem Koalitionspartner hat Nehammer einmal mehr bewiesen, dass er ein ÖVP-Kanzler von Gewesslers Gnaden ist. Der grüne Schwanz wedelt weiterhin mit dem schwarzen Hund. Die Rückgratlosigkeit Nehammers ist zum Fremdschämen. Er wurde heute von den Grünen zurechtgestutzt“, fasste FPÖ-Bundesparteiobmann Klubobmann Herbert Kickl die Situation zusammen.
Nehammer sollte nur noch Rücktrittsrede halten
Die einzige Rede, die Nehammer noch halten sollte, ist eine Rücktrittsrede verbunden mit der Ankündigung rascher Neuwahlen, so Kickl: „Damit würde Nehammer zum ersten Mal in seiner Kanzlerschaft eine Maßnahme im Interesse der Österreicher und zum Wohl unserer Heimat setzen.“
Pläne für 2030 haben nichts mit heute zu tun
Zugleich betonte der Kanzler im heutigen Mediengespräch, dass es bei seinen Plänen um eine Vision für das Jahr 2030, nicht aber um das aktuelle Regierungsprogramm gehe, das er gemeinsam mit den Grünen abarbeiten möchte. „Damit gesteht der Kanzler freilich auch ein, dass alle seine Visionen ohnehin keine Rolle spielen werden, denn spätestens 2024 ist es vorbei mit dem politischen Einfluss der ÖVP in Österreich. Dann werden die Wähler der Volkspartei die Rechnung für Corona-Wahnsinn, Korruption und den Verrat der österreichischen Neutralität präsentieren und sie in die politische Bedeutungslosigkeit verbannen“, zeigte sich Herbert Kickl überzeugt.