Auch wenn der ORF nun die Reißleine gezogen und die Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut SORA für die Bereiche Wahlforschung, Hochrechnungen und Analysen nach dem Auffliegen des Strategiepapiers für die SPÖ sofort beendet hat, bleiben noch viele Fragen offen. Für deren Beantwortung kann in den Augen von FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz nur Andreas Babler sorgen: „Wenn Babler behauptet, er kenne das Papier nicht in seiner Gesamtheit, andererseits aber SORA-Chef Günther Ogris davon spricht, dass er das Papier am Montag Babler präsentiert hat, dann ist für mich klar: Einer der beiden sagt die Unwahrheit. Ein Parteichef sollte in der Lage sein, dieses inhaltlich überaus einfach gestrickte 42-seitige Kampfpapier für eine rote Machtübernahme zu erfassen.“ Schnedlitz erwarte sich Aufklärung darüber, ob es diese Präsentation nun gegeben habe oder nicht.
Standen ORF-Wahlanalysen unter SPÖ-Einfluss?
Zudem müsse geklärt werden, ob das als SPÖ-nahe bekannte SORA-Institut nicht schon in der Vergangenheit Beratungsleistungen dieser Art für die SPÖ durchgeführt habe. Schnedlitz: „Das ist vor allem auch im Hinblick auf die SORA-Analysen in der Vergangenheit aufzuklären. Die ORF-Seher haben es sich verdient, zu erfahren, ob ausgestrahlte Analysen vom SORA im ORF nicht vielleicht schon unter dem Einfluss etwaiger Beratungsverträge für die SPÖ gestanden sind. Auch hier muss Babler Antworten liefern.“
Babler sammelte in kurzer Zeit schon etliche Skandale
Insgesamt sieht Schnedlitz den neuen SPÖ-Chef mehr als angezählt: „Obwohl erst seit ein paar Monaten Parteichef, hat er mit den Grundstücks-Geschäften seiner Wiener Genossen, dem parteiinternen Gegenwind für Forderungen wie Tempo 100 auf Autobahnen oder der Cannabis-Legalisierung und jetzt dem ‚SORA-Gate‘ schon eine ganze Reihe an Skandalen an der Backe. Babler kann nicht einmal seine eigene Partei managen – und jetzt will er auch noch Kanzler werden. Das ist eine gefährliche Drohung für unser Land und unsere Landsleute.“