„In Südtirol wird aktuell eine mögliche Verfassungsänderung diskutiert, die alle Bürger in Italien dazu verpflichten würde, nur noch die italienische Sprache zu gebrauchen. Das steht in absolutem Widerspruch zum Südtiroler Autonomiestatut und bedroht alle ethnischen Minderheiten in Italien. Ein rasches Handeln Österreichs als Südtiroler Schutzmacht ist nun unumgänglich. Denn gesetzlich verpflichtende Italienischkenntnisse sind ein Anschlag auf die Autonomie und die deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler“, erklärte heute, Donnerstag, der freiheitliche Südtirolsprecher Peter Wurm.
Nur noch Italienisch bei Amts-Kontakten?
„So wurde Südtirol im Zuge der diesbezüglichen Debatte in Rom von einem Senator sogar als Negativbeispiel angeführt, weshalb so eine Verfassungsänderung nötig sei. In der Praxis heißt das etwa, dass man bei jeder Polizeikontrolle plötzlich dazu gezwungen werden könne, Italienisch zu sprechen, obwohl in Südtirol das Recht auf Gebrauch der deutschen Muttersprache gilt. Dasselbe würde dann für alle staatsnahen Institutionen und Landeseinrichtungen wie Post, Krankenhäuser und so weiter gelten.
Außenminister muss aktiv werden
ÖVP-Außenminister Alexander Schallenberg müsse unverzüglich tätig werden und Rom wissen lassen, dass wir diese Grenzüberschreitung nicht akzeptieren würden.“ „Mit diesem Vorstoß aus Rom haben wir nun ein weiteres, sehr schlagkräftiges Argument für die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler. Damit können wir die Südtiroler als österreichische Minderheit wirklich vor solchen Übergriffen schützen“, so Wurm, der ankündigt, die Doppelstaatsbürgerschafts-Thematik ob dieser Entwicklung unverzüglich auf die Tagesordnung im parlamentarischen Südtirol-Unterausschuss zu bringen. „Österreich muss jetzt endlich ohne Wenn und Aber hinter den Landsleuten in Südtirol stehen. Wenn Österreich seit der Jahrtausendwende jemals als Schutzmacht gefragt war, dann jetzt!“