„Die Zeit des Schönredens der unhaltbaren Zustände in unserem Bildungssystem durch ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek muss nun endlich vorbei sein. In Wahrheit ist dieser Minister eine völlige Fehlbesetzung. Polaschek hat seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren keine einzige relevante Reform erarbeitet, geschweige denn umgesetzt.“ Mit diesen Worten kommentierte heute, Donnerstag, FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl die Zusatzbefragung zur PISA 2022 Bildungsvergleichsstudie der OECD, wonach immer mehr Jugendliche in Österreich eine Schule besuchen müssen, an der es einen Mangel an voll qualifizierten Lehrkräften gibt.
Überforderung von Studenten, die Lehrer spielen müssen
„Wenn nun schon ein Drittel der Jugendlichen von einem Lehrermangel betroffen sind und Jugendliche Schulen besuchen, an denen sie laut Schulleitung auch von unzureichend qualifiziertem Lehrpersonal unterrichtet werden, dann ist aber wirklich Feuer am Dach unseres Bildungssystems. Seit mehr als einem Jahr weisen wir in regelmäßigen Abständen den Minister darauf hin, dass das Stopfen der Lücken mit Lehramtsstudenten keine Dauerlösung sein kann. Es ist und bleibt ein mehr als unhaltbarer Zustand, wenn in allen Bundesländern unter anderem Studenten ohne abgeschlossenes Studium in die Schulklassen von Polaschek geholt werden, um zumindest den Lehrbetrieb gewährleisten zu können. Es gibt auch Studien, die belegen, dass Freude und Studienfortschritt durch Überforderung bei den jungen Menschen leiden, weil viele Studenten in fremden Fächern eingesetzt werden. Ein Drittel dieser Aushilfekräfte muss überhaupt schon als Klassenlehrer oder Klassenvorstand arbeiten“, erklärte Brückl.
Was an dieser PISA-Studie ist zufriedenstellen?
„Aber anstatt in sich zu gehen und Fehler einzugestehen, zeigt sich der Minister in aktuellen Interviews sogar mit dem PISA-Ergebnis zufrieden. Polaschek hat überhaupt keine Ahnung, wie es real in den Schulen zugeht. Wenn ihn nicht einmal PISA beindruckt, dann macht mich dieser Umstand schon sehr nachdenklich. Polaschek sollte daher in den bevorstehenden Weihnachtsferien in sich gehen, und sich ernsthaft überlegen, ob er noch der richtige Mann am richtigen Platz ist“, so der FPÖ-Bildungssprecher.