„Die häusliche Pflege von Angehörigen ist eine riesige Herausforderung, und daher braucht es rasch Maßnahmen, um denen zu helfen, die sich dieser enormen Herausforderung annehmen! Die Bundesregierung hat mit ihren überschießenden Maßnahmen in der Pandemie und der durch Überförderung verursachten Teuerungswelle die Ängste und Sorgen der pflegenden Angehörigen noch massiv verstärkt. Der Ausbau der 'Community Nurses' (Ansprechperson auf Gemeindeebene für alle Fragen rund um Gesundheit, Alltag, Betreuung und Pflege) sowie die Aufstockung der finanziellen Unterstützung müssen dringend umgesetzt werden, damit sich diese Helden des Alltages auch einmal eine Auszeit nehmen können“, forderte heute, Dienstag, FPÖ-Frauen- und Seniorensprecherin Rosa Ecker.
Zu wenig Hilfsangebote für Überforderte
„Leider gibt es immer wieder Fälle, wo Familienangehörige die Herausforderungen der Pflege einfach nicht mehr schaffen und Hilfe benötigen, es aber zu wenig Hilfsangebote gibt. Daher muss der Sozialminister endlich Präventionsmaßnahmen setzen, um diesen Menschen Hilfestellung zu bieten und ihnen unter die Arme zu greifen. ÖVP und Grüne muss es doch ein vorrangiges Anliegen sein, rasch Maßnahmen zu erarbeiten, um pflegende Familienangehörige vor Verzweiflungstaten zu bewahren“, wies Ecker auf das tragische Ereignis in Wien Donaustadt hin, wonach eine Frau sich selbst und ihrer Mutter, die sie gepflegt hat, laut Pressemeldungen aus Verzweiflung und Überforderung das Leben genommen hat.
Aktuelle Teuerung verstärkt Zukunftsängste
Die Gründe für derartige traurige Vorfälle seien nämlich mannigfaltig. „Zukunftsängste, Überforderung bei der Pflege, Hilflosigkeit, Krankheit oder Alterseinsamkeit – das sind leider oft Gründe für derartige Taten, weil manche Menschen keinen anderen Ausweg mehr sehen. Leider wird die aktuelle Teuerungswelle die Zukunftsängste noch mehr verstärken. Und nicht zu vergessen ist der Umstand, dass viele Ältere in unserem Land – verstärkt durch die Pandemie – in den letzten Jahren vereinsamt sind und sich allein gelassen fühlen. Gemeinsames Ziel muss es daher sein, derartige Verzweiflungstaten zu verhindern“, betonte Ecker, die auch betonte, „dass als Präventionsmaßnahme die Unterstützung für pflegende Angehörige dringend ausgebaut werden muss. Dabei geht es auch darum, dass man pflegende Angehörige mit ausreichend finanziellen Mitteln unterstützt, damit sie sich mit einer Übergangspflege auch eine Auszeit nehmen können.
"Community Nurses" wichtiger Teil der Problemlösung
Ecker abschließend: „Es ist auch nötig, das von der EU finanzierte Projekt der 'Community Nurses' auszubauen. Aus unserer Sicht braucht mittlerweile jede Gemeinde eine qualifizierte Person, die nicht nur einen Überblick über die Ältere-Generationen-Haushalte hat, sondern auch im regelmäßigen Kontakt mit diesen Personen steht. Nur so können im Vorfeld Probleme erkannt, aufgezeigt und Lösungen angeboten werden. Wir dürfen die Angehörigen, die den größten Teil der Pflege stemmen, hier nicht allein lassen! Wir fordern den grünen Sozialminister Johannes Rauch auf, endlich zu handeln!“