70.000 bis 80.000 Pflegekräfte werden in Österreich in den nächsten Jahren gebraucht. Es liege daher an der Politik, den Pflegeberuf so attraktiv zu gestalten, dass er von jungen Menschen auch ergriffen wird. In der Sitzung des Nationalrats heute, Donnerstag,wurden weitere Punkte der von der Bundesregierung vorgelegten Pflegereform beschlossen. Dazu zählt beispielsweise die Ermächtigung für das selbstständige Verordnen von Medizinprodukten wie Verbandszeug, Gehhilfen oder Inkontinenz-Produkten durch diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger. FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch: „Das heutige Paket ist nicht der große Wurf, aber ein weiterer Mosaikstein in der Pflegereform. Es geht in die richtige Richtung.“
Lehrlingsentschädigung ist zu niedrig
Nicht verstehen kann Belakowitsch allerdings den Umstand, warum vom grünen Gesundheitsminister nichts unternommen wird, um den Pflegeberuf insgesamt attraktiver zu machen. Dazu zähle auch eine entsprechend gut ausgestaltete Lehrlingsentschädigung. „Ich finde es traurig, dass unsere Anträge für eine Erhöhung der Lehrlingsentschädigung von den Regierungsparteien nicht berücksichtig werden. Es muss sich für junge Menschen auch auszahlen, den Pflegeberuf zu erlernen. Das ist in Österreich derzeit aber leider nicht der Fall. In der Schweiz ist der Pflegeberuf bereits die zweibeliebteste Lehre. Da müssen wir in Österreich auch hin, also geben Sie sich einen Ruck und bezahlen Sie den zukünftigen Pflegekräften eine ordentliche Lehrlingsentschädigung“, so Belakowitsch an die Adresse des grünen Gesundheitsministers Johannes Rauch.