In ihrem Debattenbeitrag im Nationalrat betonte die freiheitliche Nationalratsabgeordnete Rosa Ecker heute, Donnerstag, einmal mehr, dass das Thema Pflege wohl zu den größten Herausforderungen unserer Zeit gehöre. Es sei höchste Zeit, die Bedeutung der Pflege anzuerkennen und diejenigen, die diese wichtige Aufgabe übernehmen, auch ausreichend zu unterstützen.
Wer Vater und Mutter pflegt, erhält nur einen Angehörigenbonus
„Es ist zwar erfreulich, dass jetzt auch die Regierung erkannt hat, dass die Voraussetzung des gemeinsamen Haushaltes zu viel verlangt ist. Denn sehr oft übernehmen Angehörige die Pflegetätigkeiten, obwohl sie in einem anderen Haushalt im selben Haus oder auch etwas entfernt wohnen. Was wir jedoch nicht verstehen, ist, dass der Angehörigenbonus nur einmal gewährt wird. Wenn zum Beispiel eine Tochter sowohl ihre Mutter , als auch ihren Vater pflegt, die beide Pflegestufe vier haben, wird der Angehörigenbonus nur einmal ausgezahlt. Hier erspart sich der Staat monatlich mindestens 6.000 Euro, denn das würden nämlich zwei Pflegeplätze in einem Seniorenheim kosten“ erklärte Ecker und ergänzte: „Auch dass der Angehörigenbonus für die Pflegestufen ein bis drei nicht gewährt wird, ist unverständlich, gerade vor dem Hintergrund, dass die Einstufungen oft zu niedrig erfolgen.“
Für 40 Jahre Pflege gibt es schäbige 954 Euro Pension
„Pflege ist auch zu wenig pensionswirksam, wie ein Berechnungsbeispiel aus der letzten Beantwortung meiner Anfrage zeigt: Nach der Geburt ihres behinderten Kindes übernimmt die Mutter selbst die Pflege. Zusätzlich zur Pflege kann sie nur geringfügig arbeiten. Zu den vier Jahren Kindererziehungszeit gibt es die Möglichkeit der beitragsfreien Selbstversicherung aufgrund der Pflege. Bei ihrem Pensionsantritt würde diese Frau mit 480 Versicherungsmonaten, das heißt mit 40 Jahren Pflege, eine Pension in Höhe von 954 Euro erhalten, das ist unter der Ausgleichszulage. Das ist zum Fremdschämen! Im Vergleich dazu würde die stationäre Betreuung geschätzt mehr als 1,5 Millionen Euro nur für diese 40 Jahre ausmachen!“, führte Ecker weiter aus.
Mehr stationäre Aufenthalte verträgt unser Pflegesystem nicht
Dazu sei auch zu erwähnen, dass, wenn wir auch nur einen kleinen Teil jener, die zuhause gepflegt werden, in Seniorenheimen versorgen müssten, unser Pflegesystem aufgrund des Pflegekräftemangels komplett kollabieren würde. „Es ist daher immens wichtig, dass wir die häusliche Pflege und mobile Betreuung statt eines stationären Aufenthalts in den Vordergrund stellen.“