„Wenn der ÖVP-Landwirtschaftsminister zusammen mit der ÖVP-Staatssekretärin sowie der Landjugend-Bundesleiterin zur Pressekonferenz einlädt, um angeblich die Hofübernahme für Junge attraktiver machen zu wollen, wäre einem fast zum Lachen zumute, wenn es denn nicht so traurig wäre. Denn diejenigen, die mit ihrer Politik der Überbürokratisierung immer mehr Bauern zum Aufhören gezwungen haben und zwingen und so seit Jahrzehnten die Landwirtschaft immer mehr ausgerottet haben, wundern sich jetzt also plötzlich, dass sich immer mehr Junge gegen eine Hofübernahme entscheiden. Da kommt wieder einmal die klassische ÖVP-Feuerteufel-Mentalität zum Vorschein. Zuerst alles herunterwirtschaften, um sich danach als großen Retter des Fortbestands der Landwirtschaft zu positionieren. Es fehlt nur noch, dass man die Bauern dazu verpflichtet, sich dafür zu bedanken!“, so der freiheitliche Agrarsprecher Peter Schmiedlechner zur heute, Donnerstag, abgehaltenen Pressekonferenz von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm sowie der Landjugend-Bundesleiterin unter dem Titel "Hofübernahme im Fokus - die Zukunft unserer Landwirtschaft".
Viel zu geringes Einkommen für 365 Tage Arbeit im Jahr
„Es ist eine Selbstanklage, denn die ÖVP hat das enorme Bauernsterben verursacht und befeuert es weiter. Denn die Arbeit unserer Bauern muss sich auch lohnen, sie müssen davon leben können. Für 365 Tage harter Arbeit im Jahr sind die Einkommen aber viel zu niedrig, während die Bürokratie durch überbordende Vorschriften immer größer wird. Dazu kommen praxisferne Richtlinien und Verordnungen aus der EU sowie grüne Träumereien und rotes ‚Bauernbashing‘“, stellte der FPÖ-Agrarsprecher fest.
Ausstieg aus "Green Deal" wäre wichtiger Schritt
„Da lohnt sich kein Wirtschaften, und die logische Folge ist das Höfesterben. Damit die jungen Menschen wieder in die Landwirtschaft wollen und das Risiko des eigenen landwirtschaftlichen Betriebes auf sich nehmen, muss sich ihre Leistung auch wieder lohnen. Während Österreichs Landwirtschaft von der ÖVP immer weiter ins Verderben geführt wird, wollen wir Lösungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft – zum Beispiel ein rascher Ausstieg aus dem ‚Green Deal‘ wäre eine erste sinnvolle Maßnahme. Dazu bräuchte es den dringenden Abbau der EU-Bürokratie, und anstatt Bauern zu verpflichten, weitere Flächen aus der Produktion zu nehmen, muss die heimische Produktion unterstützt und gestärkt werden“, zählte Schmiedlechner die wichtigsten Forderungen, die auf EU-Ebene raschest umzusetzen wären, auf.
Schluss mit ruinösen Steuern und Abgaben für Bauern
Auf nationaler Ebene bräuchte es ebenso wichtige Maßnahmen, so der Freiheitliche weiter: „Die Sozialversicherungsbeiträge müssten übernommen werden. Die Doppelversicherung von Nebenerwerbsbauern soll auch gelöst werden. Das wäre eine gerechte, rasche und unbürokratische Hilfe. Aber auch die AMA-Marketing-Beiträge könnte man abschaffen und damit eine direkte Hilfe für alle Betriebe erreichen. Die AMA-Marketing-Beiträge sind spätestens seit der Einführung eines allgemeinen Flächenbeitrags im Jänner 2023 eine versteckte Grundsteuer. Und nicht zuletzt: Die Mehrwertsteuer auf Betriebsmittel sowie die Mineralölsteuer müssen für alle landwirtschaftlichen Betriebe in Krisenzeiten ausgesetzt werden, um die explodierenden Produktionskosten einzudämmen.“ Die ÖVP solle endlich handeln und „nicht wieder eine ihrer ‚Sonntagsreden-Pressekonferenzen‘ abhalten“.