Allein in Wien fehlen zumindest 100 Pädagogen in den Volksschulen. Laut einem aktuellen „Kurier“-Bericht haben allein letzte Woche 17 Lehrer gekündigt. „Anscheinend dürfte sich ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek schon in die 'wohlverdienten Sommerferien' verabschiedet haben, denn anders ist es nicht zu erklären, dass er sich um den vorherrschenden Lehrermangel überhaupt nicht kümmert“, sagte heute, Dienstag, FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl.
Maßnahmen werden angekündigt, aber nicht umgesetzt
„Seit seinem Amtsantritt redet der Minister den seit Jahren bestehenden Lehrermangel klein, kündigt lediglich irgendwelche Maßnahmen und Kampagnen an, die dann aber nie effizient umgesetzt werden oder keinerlei positive Wirkung zeigen. Seit Jahren fordern wir, dass unter anderem die Lehrerausbildung verkürzt, vereinfacht und attraktiver gestaltet werden muss. Auch gibt es bei der Aus- und Weiterbildung von Lehrern einen großen Reformbedarf, genauso wie bei der Besoldung und der Arbeitszeit. Generell fehlen klare Regeln bei der Lehrer-Anstellung, der Bewertung oder der Kündigung“, erklärte der FPÖ-Bildungssprecher.
Studenten und Pensionisten als Krisenfeuerwehr
„Es kann doch nicht sein, dass permanent in einigen Bundesländern immer wieder Studenten ohne abgeschlossenes Studium oder bereits pensionierte Pädagogen in die Schulklassen geholt werden müssen, um auszuhelfen. ÖVP-Bildungsminister Polaschek ist nun wirklich gefordert, endlich echte und effiziente Maßnahmen gegen den Lehrermangel anzugehen – sonst wird das ganze System kollabieren“, so Brückl.