Mit großem Unverständnis reagierte heute, Dienstag, FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker auf die „deplatzierte Kritik“ am Besuch eines Paters des Stifts Lilienfeld auf einer FPÖ-Veranstaltung in Wilhelmsburg am vergangenen Sonntag, bei der sich dieser auch zu Wort gemeldet hatte.
Politische Agitation Geistlicher an der Tagesordnung
„Gerade mit der harschen Distanzierung von seinem Mitbruder stellvertretend für die Katholische Kirche kommt der Abt des Stifts Lilienfeld, Pius Maurer, nicht umhin, sich den Vorwurf des Messens mit zweierlei Maß gefallen lassen zu müssen. Denn wenn er meint, die Kirche gebe grundsätzlich keine Wahlempfehlung für irgendeine Partei ab, wie kann dann der Pfarrer Helmut Schüller Teil einer vor Kurzem ins Leben gerufenen Initiative sein, die unbedingt eine FPÖ-Regierungsbeteiligung verhindern will und dafür einen Brief an die rund 1.500 Nationalratskandidaten der anderen Parteien geschickt hat? Wie ist diese Haltung mit dem Wahlaufruf der Katholischen Frauenbewegung für Alexander Van der Bellen bei der Bundespräsidentenwahl 2016 vereinbar? Warum hatte sich auch die Bischofskonferenz am 22. Mai 2019 bemüßigt gefühlt, dem damaligen ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz zur Seite zu springen und in einer Erklärung vor dessen Abwahl durch ein Misstrauensvotum der parlamentarischen Mehrheit von einer ‚leichtfertigen Schwächung‘ der staatlichen Institutionen zu sprechen?“, warf Hafenecker Fragen auf, die sich dieser Tage auch viele Bürger stellen.
Sebst Kardinal Schönborn propagierte Corona-Maßnahmen
Es sei überhaupt nicht ungewöhnlich, dass auch kirchliche Würdenträger den Kontakt zu politischen Parteien und ihren Repräsentanten pflegen und ihre Meinung zu politischen Themen kundtun würden. „Man erinnere sich nur an die Aussage ‚Lass Hirn regnen‘ von Kardinal Christoph Schönborn in der ORF-Pressestunde 2022 über Menschen, die der Covid-Impfung kritisch oder ablehnend gegenüberstanden, und seine Unterstützung für das damalige Maßnahmen-Regime der Regierung. Auch Abt Pius Maurer sind Begegnungen mit Politikern nicht fremd, allein am Facebook-Auftritt des Stifts findet man unzählige Fotos, die ihn mit ÖVP-Repräsentanten zeigen. Wie wir aus den Schmid-Kurz-Chats wissen, schreckt die ÖVP ja auch nicht davor zurück, Kirchenmänner massiv unter Druck zu setzen, wenn es ihr politisch opportun erscheint. Es bleibt daher zu hoffen, dass Abt Maurer jetzt nicht auch Opfer schwarzer Machtausübung geworden ist. Ich habe jedenfalls großen Respekt vor dem Mut, den Pater Justin mit seiner Wortmeldung gezeigt und in der er die Bedeutung des Schutzes ungeborenen Lebens in klaren Worten betont hat. Das mag für die politische Linke ein Reizthema sein, für konservative und wertebewusste Menschen, die man auch in der ÖVP bereits mit der Lupe suchen muss, aber nicht“, führte der FPÖ-Generalsekretär weiter aus.