Ein Plus von 400 Kassenärzten erwartet die Ärztekammer, wenn das Netz der Hausapotheken ausgebaut wird. Für NAbg. Gerhard Kaniak, FPÖ-Gesundheitssprecher und Vorsitzender des parlamentarischen Gesundheitsausschusses, geht diese Rechnung der Ärztekammer jedoch nicht auf: „Die ohnehin schon überlasteten Ärzte mit Nebenjobs wie dem Betreiben einer Hausapotheke zusätzlich zu belasten, ist der falsche Weg. Um die unbesetzten Kassenärzte-Stellen endlich besetzen zu können, muss die Bezahlung endlich auf ein vernünftiges Niveau angehoben werden, gleichzeitig müssen die Ärzte von der überbordenden Bürokratie schützen, damit ihnen mehr Zeit für die Patienten bleibt. Das trägt auch zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgung bei.“
Kaniak verwies auf den bereits vor Monaten präsentierten „6-Punkte-Plan“ der FPÖ zur Rettung des Gesundheitssystems. Dieser Plan beinhalte etwa die Evaluierung des Personalbedarfs auf allen Ebenen, finanzielle Fairness mit Prämien und Überstundenabgeltungen, eine Entbürokratisierung und Kompetenzerweiterung, die Weiterbeschäftigung älterer Ärzte und eine erweiterte Ausbildung, ein Stipendienmodell und schlussendlich die Einbindung der Wahlärzte in das Kassensystem mit der Aufhebung des Doppelbeschäftigungsverbotes. Die Lösungsvorschläge der Bundesregierung seien laut des FPÖ-Gesundheitssprechers nicht vorhanden.
„Ich habe auch den Eindruck, dass bei Schwarz-Grün auch der ernsthafte Wille fehlt, die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Gleichzeitig hat die Regierung aber auch alles getan, um das Gesundheitssystem weiter zu schädigen“, verwies Gerhard Kaniak auf Milliarden Euro für Corona-Ausgaben und kaum Finanzmittel für Infrastruktur und Personal in den Krankenanstalten: „So fährt man ein Gesundheitssystem mutwillig und mit Anlauf an die Wand. Damit schreibt die Regierung die Mangelverwaltung in unserem Gesundheitssystem fort.“