„Im April 2023 wurde im Nationalrat der Beschluss gefasst, dass sich der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch für eine bessere diagnostische und bedarfsorientierte therapeutische Versorgung von ME/CFS betroffenen Menschen in Österreich einzusetzen hat. Passiert ist bisher nichts, außer dass dieser Punkt in der unlängst veröffentlichten Leitlinie S1 für das Management postviraler Zustände am Beispiel Post-Covid-19 vollkommen ausgeklammert wird!“, zeigte sich der Vorsitzende des parlamentarischen Gesundheitsausschusses und FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak irritiert.
Multisystem-Erkrankung in Österreich nicht weiter dokumentiert
Der Minister müsse seine Bringschuld erfüllen: „Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom ist eine neuroimmunologische Multisystem-Erkrankung, die in Österreich laut einer Anfragebeantwortung des Ministers nicht weiter dokumentiert wird. Lediglich internationale Schätzungen sprechen von mehreren zehntausend Fällen. Die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS, die erkrankte Menschen vertritt, spricht von eklatanten Versorgungslücken, weil Patientenorganisationen nicht eingebunden und Long-Covid-Ambulanzen geschlossen werden, wodurch Patienten nun weder Gehör, noch eine Stelle finden, wohin sie sich wenden können. Warum da eine von allen Parteien unterstützte Entschließung übergangen wird, ist unverständlich“, so Kaniak.
Klare Entschließung des Parlaments ignoriert
Kaniak forderte eine sofortige Aufnahme der postviralen Erkrankung in die Leitlinie: „Wieder einmal werden nicht nur zehntausende Betroffene im Regen stehen gelassen, sondern auch noch eine klare Entschließung des Parlaments ignoriert. Minister Rauch zeigt sich in seinem Ressort zunehmend überfordert, denn auch bei anderen wichtigen Themen wie dem Pflegenotstand, dem Personalmangel in den Spitälern oder bei den Versorgungsengpässen bei den Arzneimitteln geht nichts weiter. Diese schwarz-grüne Regierung ist einfach am Ende,“ so das Fazit des freiheitlichen Gesundheitssprechers.