„Die aktuellen Gebühren-Gebarungen der Banken für Kontoführung, Kredite und Geldabhebungen sind nicht nur für Bestandskunden, sondern gerade für Neukunden mehr als unanständig. So fragte die Arbeiterkammer die Gebühren von mehr als 50 Dienstleistungen in den Bereichen Zahlungsverkehr, Sparen, Kredit und Wertpapiere ab. Dabei ergab sich, dass vor allem jene Kosten erhöht wurden, die bereits jetzt schon zu den teuersten gehörten“, erklärte heute, Dienstag, der freiheitliche Konsumentenschutzsprecher Peter Wurm in einer ersten Reaktion.
Kosten für direkten Kundenkontakt immer teurer
„So rücken laut AK gerade jene Kosten in den Vordergrund, die im direkten Kundenkontakt, also in der Filiale, entstehen. Verbunden mit dem Verschwinden von immer mehr Bankfilialen ist hier ganz klar erkennbar, dass der Kundenverkehr keine Priorität mehr besitzt. Das trifft aber vor allem ältere Personen, die mit dem elektronischen Zahlungsverkehr per Computer und Mobiltelefon nicht so sehr bewandert und vertraut sind“, betonte Wurm.
Sollzinsen steigen rasant, Habenzinsen im Keller
Die Unanständigkeit selbst sei aber, dass die Sollzinsen rasend schnell ansteigen würden, Habenzinsen aber nach wie vor im Keller seien. Sparsam zu sein, würde somit bestraft. „Dazu werde ich in naher Zukunft parlamentarische Initiativen starten. Wie kundenfeindlich Bankinstitute mittlerweile sind, erkennt man auch daran, dass Neukunden im Schnitt laut AK über zehn Prozent mehr an Gebühren zu zahlen haben als vor einem Jahr. Anstatt sich über einen neuen Kunden zu freuen, wird dieser mit überbordenden Gebühren vergrämt“, so Wurm, der auch noch anführte, dass die heimischen Institute mit erhöhten Bankomatgebühren ebenso an dem EU-Trend der Bargeld-Abschaffung teilhaben und diesen damit auch noch forcieren.