„Natürlich ist es erstrebenswert, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. Jedoch die EU-Pflanzenschutzverordnung SUR stellt nicht nur eine ernsthafte Bedrohung für die europäische Nahrungsmittelversorgung dar, sondern ist auch ein Wegbereiter für genmanipuliertes Saatgut“, erklärte der freiheitliche Europaparlamentarier Roman Haider anlässlich der Abstimmung im EU-Parlament über die Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln SUR ("Sustainable Use Regulation").
Europa wird vom Agrar-Exporteur zum -Importeur
In Verbindung mit anderen Vorschriften des "Green Deal" und der EU-Agrarstrategie "Farm to Fork“ führe SUR zu einer Verminderung der Lebensmittelproduktion um fünfzehn bis 20 Prozent und mache Europa damit vom Agrar-Exporteur zum -Importeur. „Damit setzt die EU die Lebensmittelversorgung ihrer Bürger mutwillig aufs Spiel und verursacht die nächste massive Teuerungswelle in Europa“, kritisierte Haider. „Offensichtlich haben sich hier ideologiegetriebene, realitätsferne Extremisten durchgesetzt“, kommentierte Haider die Verschärfung des ohnehin bereits völlig überbordenden Kommissionsvorschlags durch den Umweltausschuss und die Erhöhung der Reduktionsziele für Pflanzenschutzmittel von 50 auf 65 Prozent. Insbesondere in sogenannten sensiblen Gebieten werde die Landwirtschaft durch Komplett-Verbote unmöglich gemacht.
Welle an gentechnisch veränderten Pflanzen droht
„Die links-grünen Extremisten ebnen damit aber auch den Weg für eine neue Welle an gentechnisch veränderten Lebensmitteln in Österreich“, stellte Haider fest. Wegen der Verbote und Einschränkungen bei Pflanzenschutzmitteln würden in Zukunft vermehrt gegen Schädlinge resistentere, gentechnisch veränderte Pflanzen zum Einsatz kommen. „Damit wird die heimische Produktion von Getreide, Obst und Gemüse zugunsten ausländischer Anbieter verdrängt, denn in Österreich gibt es ein Verbot des Einsatzes von Gentechnik in der Pflanzenzucht“, so Haider. Die Bürger dürften sich dann bei den Feinden der heimischen Landwirtschaft für mehr Gentechnik auf dem Teller bedanken.
Todesstoß für heimische Landwirtschaft
Insgesamt sei durch die Zerstörung der europäischen Agrarproduzenten eine massive Zunahme an Exporten aus Drittstaaten zu erwarten. „Und dort gelten dann bei Weitem nicht so strenge Vorschriften wie in Europa und vor allem Österreich. Tausche nachhaltige, gentechnikfreie, gesunde Lebensmittel aus heimischer Produktion gegen verseuchte Genprodukte aus dem fernen Ausland, massive Umweltschäden inklusive“, so könne man die Auswirkungen von SUR zusammenfassen, so Haider abschließend.