„Die Diskussionen rund um die vielumstrittene EU-Führerscheinrichtlinie gehen in die nächste Runde", erklärte heute, Donnerstag, der freiheitliche EU-Parlamentarier Roman Haider. Während sich die EU-Verkehrsminister klar gegen die Diskriminierung älterer Autofahrer ausgesprochen haben, will ein Teil der EU-Parlamentarier rund um die grüne Berichterstatterin weiterhin Autofahrer über 70 zu regelmäßigen ärztlichen Kontrollen und Überprüfungen verpflichten. Im nächsten Schritt wird der Text weiter verhandelt, um im Jänner im Plenum abgestimmt zu werden.
Vor allem Menschen am Land auf Autos angewiesen
Besonders ältere Menschen, die außerhalb der Ballungszentren, in Regionen mit geringer oder fehlender Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz leben, würden darunter leiden, wenn die Verschärfung tatsächlich kommen sollte. „Am Land zum Supermarkt oder zur Apotheke zu kommen, bedeutet, dafür ins Auto steigen zu müssen. Diese Möglichkeit darf den Senioren nicht genommen werden“, hielt der FPÖ-Verkehrssprecher im EU-Parlament fest. Für jeden Einkauf oder Arztbesuch ein Taxi zu nehmen, würde sich zudem nicht jeder Pensionist leisten können.
Ältere Menschen als mündige Bürger behandeln
Haider hält die Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr ohne massive Diskriminierung älterer Menschen für möglich und sinnvoll. „Mit reinen Verbotsgesetzen wird man die Verkehrssicherheit nicht weiter ausbauen können, sondern nur Missgunst und Verdruss ernten. Ältere Menschen müssen als mündige Bürger behandelt werden. Die Position des EU-Parlaments wird von uns Freiheitlichen abgelehnt“, betonte Haider und bedauerte, dass „Selbstbestimmung und Mündigkeit Fremdworte in den Augen mancher EU-Parlamentarier sind.“