Der Absatz von Elektroautos bleibt weit hinter den Erwartungen der Klimarettungs-Eurokraten in Brüssel zurück. Daher wollen die EU-Kommission und das Europäische Parlament die Zügel straffer ziehen: Nach dem Verkaufsverbot für Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 will sie jetzt auch noch mit einer Verordnung dem Gebrauchtwagenmarkt für diese „Klimakiller“ in Europa de facto ein Ende bereiten.
Europäer sollen zu E-Auto-Kauf gezwungen werden
Was nicht passt, wird passend gemacht. So agiert die EU in ihrem "Green Deal", mit dem sie die Europäer zum Kauf von E-Autos zwingen will. Das soll ab 2035 für Neuwagen gelten, weil ab diesem Jahr keine Autos mit Verbrennermotor mehr verkauft werden dürfen. Ausgenommen sind Autos, die mit E-Fuels betrieben werden, die derzeit aber erst in der Entwicklungsphase stecken.
Aber auch den Markt für Gebrauchtwagen wollen die Eurokraten in die Knie zwingen, damit ihr Traum von der E-Mobilität in Erfüllung gehen soll. Der Anschlag auf die Mobilität der Bürger kommt in der typischen EU-Sprachregelung daher: „Vorschlag für eine Verordnung des europäischen Parlamentes und des Rates über Anforderungen an die kreislauforientierte Konstruktion von Fahrzeugen und über die Entsorgung von Altfahrzeugen, zur Änderung der Verordnungen (EU) 2018/858 und (EU) 2019/1020 und zur Aufhebung der Richtlinien 2000/53/EG und 2005/64/EG“.
Das Ende der Autowerkstätten
Darin soll zum einen geregelt werden, was ein Altauto ist: Schrott, der zwangsweise abzugeben ist. Dafür reicht es, wenn die Türen nicht befestigt sind, wenn es „mehrere Risse in der Grundierung“ aufweist oder wenn das Pickerl länger als zwei Jahre abgelaufen ist. Als Schrott gilt auch, wenn eine Reparatur „den Austausch des Motors erfordert, des Getriebes, der Karosserie oder des Fahrgestells“, weil das „zum Verlust der ursprünglichen Identität des Fahrzeugs“ führe.
Das bedeutet nichts anderes als das Ende der Autowerkstätten, aber auch der Handelsbetriebe und obendrein die Demobilisierung der Zielländer der europäischen Gebrauchtwagenexporte. Denn auch denen geht es an den Kragen.
Aus auch für Europas Gebrauchtwagen-Export
Die EU ist der weltgrößte Exporteur von Gebrauchtwagen, wie die EU im Text zu „End of Life vehicles“ anmerkt: 2020 wurden 870.000 Gebrauchtwagen im Wert von 3,85 Milliarden Euro in Drittländer exportiert, die meisten nach Afrika, Osteuropa, Zentralasien und in den Nahen Osten. Aber damit soll Schluss sein. Denn: „Während Altfahrzeuge als gefährliche Abfälle gelten und ihre Ausfuhr aus der EU in Nicht-OECD-Länder verboten ist, gilt dies nicht für Gebrauchtfahrzeuge, die formal noch nicht das Abfallstadium erreicht haben.“
E-Autos bleiben Ladenhüter
Die Verschärfung des Drucks zur Abschaffung des Verbrennermotors hat auch einen triftigen Grund: Die E-Autos sind aufgrund ihres Preises kein Renner am Markt, und deren Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit sind enge Grenzen gesetzt. In der Kältewelle Anfang Jänner kollabierten in den USA reihenweise Ladestationen. Der Autovermieter Hertz nimmt 20.000 Elektroautos aus dem Sortiment - wegen mangelnder Nachfrage, hoher Wartungs- und Reparaturkosten sowie deren desaströser Wiederverkaufswerte.
Dies schlägt sich jetzt, verstärkt durch den Wegfall der Förderung, auch in Deutschland zu Buche. Der Verkauf von E-Autos deutscher Hersteller ist um 50 Prozent eingebrochen. Und so zweifeln selbst immer mehr E-Auto-Freunde, dass Deutschland sein Ziel, deren Bestand bis 2030 auf 15 Millionen Stück hochzuschrauben, de facto unerreichbar ist. Mit maximal zehn Millionen rechnet Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM). Sein Ratschlag: Der Verbrennungsmotor muss daher teurer werden, damit der Preisvorteil gegenüber den Elektroautos wegfalle.
Die Preise für in Deutschland gebaute E-Autos sind einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung PwC Strategy zufolge rund 40 Prozent teurer als die gleichen Modelle, die in China gebaut und verkauft würden – ganz zu schweigen vom Preisunterschied zu Verbrennern.