Die Schaffung der Rechtsgrundlage für die neue Digitaluniversität in Linz beschäftigte heute, Mittwoch, den Nationalrat. FPÖ-Technologiesprecher Gerhard Deimek kritisierte in diesem Zusammenhang, dass es sich bei der „Interdisciplinary Transformation University – IT:U" leider nicht um jene Hochschule handle, die den Bedarf der heimischen Industrie an Ingenieuren, Informatikern, Mechatronikern und ähnlichen Fachkräften abdecken werde. „Was hier gemacht wurde, spottet jeder Beschreibung. Mittlerweile hat die Universität den dritten Namen – aber leider noch immer keinen ordentlichen Studienplan!“, kritisierte Deimek.
Schon bei der Gründung gibt es Probleme
Peinlich sei auch der Umstand, dass es nicht gelinge, diese neue Universität einfach in das Schema des Universitätsgesetzes von 2002 zu bringen. „Das will man offensichtlich nicht. Wer aber blockiert hier? Frau Eva Blimlinger? Der Minister oder die Unibediensteten? Niemand will es sein. Aber wir brauchen ein eigenes Gesetz, damit man eine Hochschule ins geltende Unigesetz integriert. Anstelle von Gründungsgesetzen wäre es wesentlich zielführender, das Unigesetz zu adaptieren. So wie es aber gemacht wird, ist das alles ein einziger Pfusch“, so der FPÖ-Technologiesprecher.
Gravierende Abweichungen vom Universitätsentwicklungsplan
Die Planung des Angebots der neuen Uni soll sich an den Zielsetzungen des gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplans orientieren. Trotzdem gebe es gravierende Abweichungen davon, weil in Linz Prüfungen nur zweimal wiederholt werden dürfen, wohingegen an allen anderen Universitäten drei Versuche zulässig seien. „Diese Linzer Hochschule droht eine ‚Spaß-Uni‘ mit deutlich sichtbarer Handschrift der Grünen zu werden. So etwas brauchen wir nicht! Nicht umsonst kommt auch aus der Wirtschaft wie beispielsweise von Fabasoft Einsprüche und Proteste gegen diese Uni“, berichtete Deimek.
FPÖ würde Uni-Betrieb auf Vordermann bringen
Es gebe sowohl für die oberösterreichische als auch für die österreichische Wirtschaft zu wenige Ingenieure, Digitalisierungswissenschaftler, Elektrotechniker, Mechatroniker oder Informatiker. Deimek: „In China und in den USA gibt es ausreichend bestens ausgebildetes technisches Personal. Mit dieser ‚Spaß-Uni‘ werden wir die Fachkräfte aber auch nicht bekommen. Daher mein Appell an die Wirtschaftstreibenden: Wenn sie wollen, dass das eine ordentliche Technische Universität wird, dann wählen sie die FPÖ. Wir garantieren, dass wir ein ordentliches Institut daraus machen. Diese ‚Spaß-Uni‘ werden wir bald abdrehen!“