Als „beinhart an der Realität vorbei“ kritisierte der freiheitliche Gesundheitssprecher und Vorsitzende des parlamentarischen Gesundheitsausschusses NAbg. Mag. Gerhard Kaniak die Aussagen des grünen Gesundheitsministers Rauch im aktuellen Interview mit der Tageszeitung „Die Presse“, wonach es „keinen Mangel an Ärzten, sondern an Gesundheit“ gebe. „Der Ärztemangel im öffentlichen Gesundheitssystem ist ein manifestes Problem , dessen Folgen für die Menschen im alltäglichen Leben spürbar sind und ihre gesundheitliche Versorgung beeinträchtigen. Aufnahmestopps in Arztpraxen, überfüllte Spitäler und lange Wartezeiten sind traurige Wirklichkeit und direkte Folgen der kurzsichtigen schwarz-grünen Gesundheitspolitik. In den kommenden zwölf Jahren werden sogar noch rund 17.000 Ärzte in Pension gehen!“, so Kaniak.
Dass die Bundesregierung und der Gesundheitsminister wesentliche Problemstellungen des Gesundheitssystems nicht angehen wollen, habe auch die erst diese Woche gegen die Stimmen der FPÖ im Nationalrat beschlossene Novelle des Primärversorgungsgesetzes gezeigt: „Die zusätzlichen finanziellen Mittel und kleinen Änderungen reichen schlichtweg nicht aus. Deshalb haben wir Freiheitliche dazu auch einen Antrag für zusätzliche Kassenvertragsstellen für Einzel- und Gruppenpraxen eingebracht, der eine sofortige Überarbeitung des Strukturplans Gesundheit, die prioritäre Nachbesetzung von Kassenarztstellen im ländlichen Raum samt gesetzlicher Nachbesetzungspflicht für die ÖGK innerhalb von einem Jahr, die eigenverantwortliche Gründungsmöglichkeit von Primärversorgungszentren durch Allgemeinmediziner und die Einbindung von Wahlärzten ins Kassensystem durch Aufhebung des Doppelbeschäftigungsverbots zum Ziel hatte. Dieser Antrag wurde aber von allen anderen Parteien abgelehnt!“
Der freiheitliche Gesundheitssprecher verwies dazu auch auf den von ihm schon vor Wochen vorgelegten Sechs-Punkte-Plan zur Beseitigung des Personalmangels im Gesundheitssystem, der auch die Ermöglichung der Weiterbeschäftigung älterer Ärzte und die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsstellen beinhaltete. „Genauso braucht es ein bundesweit einheitliches Stipendiensystem, eine deutliche Ausweitung des Studienplatzangebots sowie mehr und attraktivere Ausbildungsplätze in den Spitälern. All diese freiheitlichen Forderungen sind versorgungswirksam und würden dafür sorgen, dass unser Gesundheitssystem wieder im Sinne einer bestmöglichen Versorgung der Österreicher auf Vordermann gebracht wird – sie müssten nur endlich umgesetzt werden“, erklärte NAbg. Mag. Gerhard Kaniak.