„Die erschütternde Causa Teichtmeister auf die Kulturebene zu beschränken, ist ein untauglicher Versuch, die entsetzlichen Vorwürfe des mutmaßlichen Besitzes von Kinderpornografie in ihrer Dimension herunterzuspielen. Denn der im Raum stehende Besitz kinderpornografischer Inhalte ist ein besonders schreckliches Delikt, handelt es sich doch um nichts Geringeres als die Darstellung von Kindesmissbrauch. Nicht nur Vizekanzler Werner Kogler und seine Staatssekretärin Andrea Mayr haben dringenden Aufklärungsbedarf, sondern auch Innenminister Gerhard Karner und Justizministerin Alma Zadić sind gefordert. Sie müssen umgehend erklären, wie es sein konnte, dass es bis dato keinerlei Konsequenzen für den Beschuldigten gegeben hat und der Skandal der Öffentlichkeit so lange vorenthalten wurde. Zudem ist sofort eine unabhängige Untersuchungskommission einzusetzen, die sich unter anderem folgenden, dringenden Fragen widmen muss: Seit wann liefen die Ermittlungen? Seit wann war die Staatsanwaltschaft informiert? Gab es politische Interventionen, und wenn ja, wann und von wem?“, forderte heute, Montag, FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz. Die FPÖ werde auch parlamentarische Anfragen zu diesem Thema einbringen.
Was wusste Aufsichtsrat des Burgtheaters?
Es sei jedenfalls einigermaßen verstörend, dass der Schauspieler weiterhin völlig unbehelligt und als wäre nichts geschehen im Burgtheater, beim Film und im ORF auftreten konnte. „Selbst wenn er gegenüber dem Burgtheater die Vorwürfe als haltlose Gerüchte und Racheakt einer Ex-Freundin abgetan hat, warum wurde er nicht bis zur Klärung suspendiert? Die Bundestheater-Holding wurde angeblich informiert, aber wurde auch der Aufsichtsrat des Burgtheaters darüber in Kenntnis gesetzt? Und wenn ja, was haben die Mitglieder, darunter prominente Namen wie Doris Schmidauer, immerhin Gattin des Bundespräsidenten, dazu gesagt? Was wusste Vizekanzler und Kulturminister Kogler, was wusste seine Staatssekretärin – und vor allem seit wann?“, so Schnedlitz weiter.
Wer ist für "Niederhalten" der Causa verantwortlich?
Angesichts der Vorwürfe eines schweren und abscheulichen Verbrechens müsse lückenlos aufgeklärt werden, wer die Verantwortung für das „Niederhalten“ der Causa trage. „Dabei ist eines jetzt schon klar: Der Umgang mit diesem Skandal für sich ist derartig katastrophal, dass ein Übergang zur Tagesordnung und die bloße Aburteilung des Beschuldigten durch die Justiz bei Weitem nicht ausreicht. Kinderpornografie ist immer ein Produkt von Kindesmissbrauch, der Kinderseelen zerstört und bei dem niemand wegschauen darf!“, betonte der freiheitliche Generalsekretär.