Zum heutigen „Tag der Apotheker“ ist es laut dem freiheitlichen Gesundheitssprecher und Vorsitzenden des Gesundheitsausschuss Gerhard Kaniak das Gebot der Stunde, bei der Reform der Gesundheitsberufe vor allem auch die Pharmazeuten einzubeziehen: „Apotheken leisten einen entscheidenden Beitrag zur raschen Gesundheitsversorgung in jeder Gemeinde und sind die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Fragen der Bevölkerung. Dass der Fachkräftemangel gerade auch hier zuschlägt, ist ein gefährlicher Missstand, den wir abstellen müssen.“
Fachkräftemangel hat seine Ursachen
„Der Apothekerverband tut gut daran, das Berufsbild des Apothekers, das Universitätsstudium der Pharmazie sowie die Lehre als pharmazeutisch-kaufmännische Assistenz (PKA) mit einer ansprechenden Kampagne zu bewerben“, erklärte Kaniak. „Daneben muss aber auch an den rechtlichen Rahmenbedingungen angeknüpft und das Berufsbild von staatlicher Seite aufgewertet werden. Der Fachkräftemangel in allen Gesundheitsberufen resultiert aus falschen Erhebungen des Bedarfs, finanziellen Ungleichgewichten und bürokratischen Anforderungen. Was es braucht, ist schlichtweg eine Entlastung und eine wirtschaftliche Anerkennung auf allen Ebenen – auch für die Apotheker“, betonte Kaniak. Besonders dringend sei aktuell auch eine Überarbeitung des Spannen-Systems, denn die wirtschaftliche Situation der Apotheken verschlechtere sich zusehends.
Bezug von Arzneimitteln muss vereinfacht werden
Darüber hinaus verwies Kaniak auf seine Forderungen, das Apothekengesetz zeitgerecht zu gestalten und die vorhandenen Kompetenzen der Apothekerschaft mehr zu nutzen. „Das Apothekengesetz NEU soll flexiblere Öffnungszeiten, eine Liberalisierung der Zustellmöglichkeit von Arzneimitteln, eine adaptierte Konzessions- und Filialapothekenregelung und eine Stärkung des Konzessionärs bringen. Ganz wichtig und versorgungsrelevant wäre es auch, den Notfall-Paragrafen der Rezeptpflichtverordnung auszudehnen und den Apotheken zum Auslesen des E-Rezepts eine eigenen Apotheken-Card zur Verfügung zu stellen“, so Kaniak. Nur so könne der Patient auch ohne E-Card oder bei Lieferengpässen unmittelbar mit den benötigten Arzneimitteln versorgt werden.
Gesundheitstests und Impfungen in Apotheken ermöglichen
Zudem wären die schon in den letzten Jahren bewiesenen Kompetenzen zur Durchführung von Gesundheitstests nicht nur für COVID-19, sondern generell zu ermöglichen und gesetzlich zu regeln. „Auch das Impfen in der Apotheke, wie es in vielen anderen europäischen Ländern schon üblich ist, sollte zumindest für Auffrischungsimpfungen erlaubt werden. Hier ist die lokale Apotheke sicherlich der niederschwelligste und geeignetste Ort, um rasch den Rückstand der vergangenen Jahre aufzuholen“, führte der freiheitliche Gesundheitssprecher aus.
„Abschließend möchte ich mich bei allen Apothekerinnen und Apothekern für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre große Hilfsbereitschaft und Kompetenz bedanken – sie sind unverzichtbar für die Versorgung unserer Bevölkerung“, betonte Kaniak.